Grundschule
Die einzelnen Grundtechniken werden in unterschiedlichen Kombinationen und Anwendungsmöglichkeiten geübt. Die Übungen werden dabei im Laufe der Zeit immer komplexer. Das ständige Üben bewirkt, daß die einzelnen Bewegungsabläufe in das Unterbewußtsein des Schülers eingeschliffen werden.
Übungsmöglichkeiten:
- Einzeltechniken nach Anweisung
- Kombinierte Techniken nach Anweisung
- Einstudierter Ablauf nach Anweisung
Hyong (Form)
Eine Hyong oder Form ist eine festgelegte Abfolge von Abwehr-/ Angriffs-/ und Kontertechniken. Die Bezeichnungen der Hyongs gehen meist auf koreanische Legenden, Patrioten und Militärs der koreanischen Geschichte zurück. Das Formensystem mit den klassischen 20 Hyongs (Chang-Hon-Hyongs), wurde von Choi Hong-hi zwischen 1955 und 1964 entwickelt und stellt das älteste Formensystem im Taekwon-Do dar. Die Hyongs zeigen deutliche Parallelen zu den Shotokan-Katas. Die Formen dienen dazu, Grundtechniken, Stellungen und Bewegungsabläufe zu trainieren, die Konzentration zu steigern und einen eigenen Bewegungsstil zu entwickeln. Bei den Hyongs werden die Bewegungen, dem Karate ähnlich, mit tiefem und breitem Stand durchgeführt. Der Körperschwerpunkt wird kontinuierlich niedrig gehalten und auf einer Linie bewegt.
Chang-Hon war das Pseudonym von Choi, Hong-Hi als Kalligraph. Übersetzt bedeutet es "Blaues Landhaus". Das Wort Hyong entspricht der koreanischen Aussprache des Hanja-Zeichens für Kata. Kata wird ganz allgemein in der japanischen Kultur verwendet, um einen perfekten Zustand zu beschreiben, etwa ein ideales äußeres Bild oder eine ideale Handlungsabfolge. Dieser Begriff findet sich im Karate ebenso wie in der traditionellen Teezeremonie wieder.
Hosinsul (Selbstverteidigung)
Dieser Bereich wird unterschiedlich ausgelegt. Es gibt Verbände/Gruppierungen, die der Meinung sind, daß die erlernten Taekwon-Do-Techniken vollkommen ausreichen. Für Angriffe mit den Fäusten und Füßen trifft dies sicherlich auch zu. Auch Stock oder Messerangriffe können theoretisch und oftmals auch praktisch mit einer Blocktechnick und einer nachfolgenden Kontertechnik abgewehrt werden - damit ist aber nur ein Teil der Angriffsmöglichkeiten abgedeckt. Bei Würgeangriffen, Umklammerungen, Schwitzkasten, greifen von Armen/Händen und Kleidungsstücken sind aber auch Befreiungstechniken notwendig. Sollte noch Bodenkampf ins Spiel kommen, was häufig vorkommt, sind Schlag- und Kicktechniken oftmals nicht anzuwenden. Für uns heißt dies, dass für eine effektive Selbstverteidingung auch Techniken/Anwendungen aus anderen Stilen genutzt und eingebunden (erlernt) werden müssen. Neben dem Beherrschen einer einfachen Fallschule, was insbesondere auf der Straße die Verletzungsgefahr erheblich verringert (Judo/Jiu-Jitsu), werden daher auch sinnvoll einsetzbare Techniken - Handbefreiungen, Hebeltechniken, Haltetechniken und auch einfache Wurftechniken aus dem Judo, Aikido, Ken-Jitsu und Ringen gelehrt.
Kyek Pa (Bruchtest)
Im Training wird der Bruchtest nicht speziell geübt. Er ist jedoch Prüfungsbestandteil aller Gürtelprüfungen (ab Blau-Gurt) und soll Ausdruck für die Technik des Vorführenden sein.
Taeryon (Der Kampf)
Wir unterscheiden im Taekwon-Do den abgesprochenen Kampf und den Freikampf.
Sambo Taeryon
Hier wird im Wechsel dreimal mit derselben Technik angegriffen. Der Partner verteidigt sich ebenfalls dreimal mit derselben Technik. Den Abschluß bildet dann ein Konter (Faust, Fuß). Diese Variante wird in der Regel von Anfängern praktiziert. Der Vorteil ist dabei die dreimalige Wiederholung des Angriffs bzw. der Verteidigung.
Ibo Taeryon
Im Zweischrittkampf wird mit zwei unterschiedlichen Techniken angegriffen bzw. verteidigt. Den Abschluß bildet ebenenfalls ein Konter.
Ilbo Taeryon
Die höchste Form des abgesprochenen Kampfes bildet der Einschrittkampf. Er kommt dem Freikampf am nächsten. Auf den Angriff des Gegners erfolgt unmittelbar die Verteidigung und der Konter. Beim Konter sind dabei auch mehrere kombinierte Techniken möglich. Diese Kombination von Techniken soll das Können des einzelnen repräsentieren.
Chayu Taeryon (Traditioneller Freikampf)
Der Freikampf, ist die letzte und höchste Form der Partnerübungen, eine Anwendung und Verfeinerung aller Erfahrungen, Kenntnisse und Techniken, die man in den Übungen erwirbt. Er unterliegt sportlichen Wettkampfregeln im Sinne eines Kampfsports. Im traditionellen Taekwon-Do wird der Freikampf ohne Kontakt durchgeführt, deshalb wird von den Kämpfern höchste Körperbeherrschung und Kontrolle über die einzelnen Techniken verlangt.